Rubaschow, Mitglied der “alten Garde” eines revolutionären Staates, wird eines Nachts im eigenen Land und im Auftrag der eigenen Partei verhaftet. Der einstige Volkskommissar bleibt zwar auch in der Gefängniszelle seinen politischen Grundsätzen treu, allmählich wird ihm aber bewusst, welche Schuld er im Dienste der Weltrevolution auf sich geladen haben könnte und daß der Zweck womöglich nicht jedes Mittel heiligt. Um moralische Kategorien geht es seinen innerparteilichen Gegnern allerdings nicht: Angeklagt wegen oppositioneller Gesinnung und Verschwörung, widersetzt Rubaschow sich zunächst den haltlosen Vorwürfen, bis sein Widerstand in unbarmherzigen Verhören gebrochen wird. — “Sonnenfinsternis”, Koestlers Abrechnung mit dem Stalinismus und jeder Form von politischem Totalitarismus, wurde in über dreißig Sprachen übersetzt und gilt als einer der bedeutendsten politischen Romane des 20. Jahrhunderts. Die bisher bekannte Fasung war eine — von Koestler selbst durchgeführte — Rückübersetzung aus dem Englischen, da das deutsche Originalmanuskript im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen war. 2015 wurde das verschollene Original in einer Bibliothek in der Schweiz entdeckt; diese Ausgabe präsentiert erstmals Koestlers deutsche Originalfassung.