«Meine Mutter wurde in Schlesien geboren. Das klingt für niederländische Ohren romantischer und harmloser als: Meine Mutter war Deutsche.» Von Elinor, ihrer Mutter, will Laura Starink wissen: Wie war das damals im Krieg, was habt ihr erlebt, wie groß ist eure Schuld und eure Scham? Unerbittlich, aber mit unendlicher Herzenswärme befragt sie ihre Mutter, fährt mit ihr zu deren Geburtsort, besucht betagte Verwandten, kehrt etliche Male zu den Orten der Familie zurück. Bei Historikern und Archivaren klopft sie an, hört Tonbandaufnahmen mit Zeitzeugen ab und findet einen Koffer mit Familienpapieren, den ihre Tanten auf der Flucht in den Westen mitgenommen hatten. Dabei formt sich ein Mosaik, entsteht ein Buch, in dem Laura Starink eine untergegangene Welt mit ihren Fragen in all ihren tragischen Facetten der Vergessenheit entreißt. Ihr Buch, das sich wie ein Roman liest, ist ein bewegendes Porträt ganz gewöhnlicher Menschen in einem vom Krieg heimgesuchten Winkel Europas, die oft nicht wussten, wie ihnen geschah — ein außergewöhnliches “document humain”.