1991 erschien Christoph Diekmanns vielbeachteter Debütband “My Generation. Cocker, Dylan, Lindenberg und die verlorene Zeit”, der zu einem dauerhaften Sittenbild der späten DDR geworden ist. Er spiegelt das Lebensgefühl einer ganzen ostdeutschen Generation, die vor allem in der Rockmusik jene freie Welt suchte, die ihr in der DDR vorenthalten wurde.
Hunderttausende wallfahrteten zu denselben Großkonzerten, sahen dieselben Filme, diskutierten dieselben Bücher. Dann fiel die Mauer. Dieckmann prophezeite: “Jetzt werden wir so verschieden, wie wir wirklich sind.”
Die Nachauflage nimmt er zum Anlaß, um in einem neuen Text der Frage nachzugehen, wie weit die Träume von damals getragen haben. Angesichts einer viel grelleren, lauteren Welt, in der jeder für sich selbst steht, erzählt er, was von der gemeinsamen Zeit geblieben ist.