Nanni Balestrinis große Roman-Trilogie ist das literarische Vermächtnis der Revolte in Italien. Mit »Wir wollen alles« wurde Balestrini mit einem Schlag zum Romancier des Operaismus. Das Buch schildert die Kämpfe der italienischen Massenarbeiter und feiert ihren Aufstand gegen das Fabriksystem. Protagonist der »Unsichtbaren« ist ein Vertreter der Generation von 1977, der Autonomia, die das gesamte Land in ein riesiges Laboratorium neuer Lebensentwürfe verwandelte. Der Staat antwortete auf ihre Herausforderung mit massiver Repression. »Der Verleger« porträtiert den legendären Begründer des Verlagshauses Feltrinelli, der bei einem Bombenanschlag auf einen Strommast ums Leben kam. Sein Tod markiert die militante Zuspitzung der Kämpfe zwischen Partisanentradition und entstehender Fabrikguerilla. Kennzeichen der Romane Balestrinis ist eine atemberaubend verdichtete Prosa, deren Methoden so experimentell sind wie die Bewegungen und Lebenswege, von denen sie handelt.