Anton Hunger erzählt in diesen »widerborstigen" Geschichten von Menschen auf Reisen, also von Menschen »unterwegs". Auf dem Weg zu sich hin — und von sich weg. Erzählt von Menschen, die das Abenteuer suchen, auf Segelschiffen und auf Fischerbooten, auf Frachtern und an Küsten. Von Menschen, die die Langeweile pflegen, von Menschen, denen die Fremde gerade die Projektionsfläche der eigenen Vorstellungswelt ist.
So oder so, und allein oder mit anderen: das Unterwegssein kennt Hindernisse und birgt Konflikte, bringt Freud und schafft Leid — und zeigt den ganzen Menschen auf seinen kleinen großen Fluchten.
Aber Anton Hunger spielt mit seinen suchenden Reisenden nicht, er lässt sie spielen, er gibt ihnen ihre Bühne. Und schaut ihnen zu, nicht hämisch, sondern mit Empathie — und ein bisschen verwundert auch.