Ethnische und religiöse Vielfalt ist in Deutschland inzwischen Realität – ist sie aber auch gelebte und anerkannte Normalität? Menschen mit Migrationshintergrund, Bindestrichdeutsche, Neudeutsche – es gibt viele Bezeichnungen für Menschen, die sowohl deutsch als auch türkisch, vietnamesisch oder italienisch fühlen, leben und so geprägt sind. Kurzum: Sie haben mehrere nationale und kulturelle Wurzeln, verorten sich in diesen vielfältigen Zusammenhängen. Die Begriffe offenbaren aber jeweils eine emotionale Kluft, die es schwer macht, als das verstanden zu werden, was letztlich alle sind: Bürgerinnen und Bürger Deutschlands, die eine moderne deutsche Einwanderungsgesellschaft repräsentieren.
Die Autorinnen und Autoren dieses Buches sind im «Forum der Brückenbauer» aktiv, einem Netzwerk, das aus einem Leadership-Programm der Bertelsmann Stiftung für gesellschaftspolitisch engagierte Nachwuchsführungskräfte hervorgegangen ist. Sie alle verkörpern gelebte Vielfalt in der deutschen Gesellschaft – die weder uniform noch homogen ist. Sie sind das lebendige Beispiel für ein neues Sowohl-als-auch. In ihren Artikeln machen sie deutlich, dass die gesellschaftliche Veränderung in Deutschland keine Anti-These zum bisherigen darstellt, sondern eine Synthese von deutsch und zugleich vielfältig ist. Dieser Band beleuchtet die verschiedenen Lebensrealitäten in Deutschland und einiger seiner Protagonisten. Er zeigt, dass es mittlerweile eine “neue” Normalität gibt, die auch als solche verstanden werden sollte. Das Buch ist eine Einladung an alle, sich auf die Spurensuche nach den Brückenbauern von heute und morgen zu begeben.