In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt.
Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Wie immer, wenn Jasmin das Haus ihrer Mutter verließ, blieb sie einen Moment vor dem Gartentor stehen, um zu verschnaufen. Auch heute war der Besuch bei Ingeborg wieder sehr anstrengend gewesen. Die alte Dame war schon seit Jahren sehr krank. Dazu zeigten sich seit einiger Zeit auch die ersten Anzeichen von Demenz, was al— les noch schlimmer machte. Mit einem Seufzer stieß Jasmin das Gartentor auf und eilte auf die andere Straßenseite, wo sie ihren Wagen ge— parkt hatte. Bevor sie einstieg, warf sie noch einen Blick auf das Haus, wo Ingeborg wohnte, eine geräumige Villa, die noch aus der Gründerzeit stammte. Inmitten eines hübschen Gartens gele— gen bot sie einen recht imposanten An— blick. Jasmin konnte sehr gut verste— hen, dass Ingeborg Haus und Garten auf keinen Fall verlassen wollte, um in Heim zu gehen, obwohl das sicherlich das Beste gewesen wäre. Nun ja, dachte Jasmin, als sie in ihren Wagen stieg, Ingeborg hat natür— lich eine Pflegekraft, die sie täglich be— treut. Außerdem komme ich, so oft ich nur kann. Was aber, wenn es mit der Demenz schlimmer wird? Wenn mei— ne Mutter eine 24-Stunden-Betreuung braucht? Mit diesen Gedanken im Hinter— kopf startete Jasmin den Motor, da— bei blickte sie kurz auf die Uhr am Armaturenbrett. Heute war sie länger bei Ingeborg geblieben, als sie eigent— lich geplant hatte, und nun drängte bereits die Zeit. Zuhause wartete ein Berg Arbeit auf sie, und sie wollte un— bedingt alles erledigen, bevor Manuel vom Fußballtraining nach Hause kam. Jasmin liebte ihren Sohn sehr, auch wenn das Leben mit ihm nicht einfach war. Der Zehnjährige war nämlich ein wahrer Zappelphilipp, der die Familie mit seiner Unruhe oft an den Rand der Verzweiflung brachte. Mit einem Seufzer bog Jasmin vom Fichtenweg, wo ihre Mutter wohnte, in die Hauptstraße ein, welche durch ganz Brückenbach führte. Als Jasmin das Dorf hinter sich gelassen und die Landstraße erreicht hatte, blickte sie noch einmal auf die Uhr. Dabei dach— te sie an Anton, ihren Mann, der ganz besonders unter Manuels Unruhe zu leiden hatte.