„Aber ich schwöre beim Styx wie die Götter, der Ort an dem ich war, konnte nicht minder tödlich sein! Noch weiter hindurch durch das Land der Skythen muß der wandern, der die Kimmerischen Gestade erreichen will, die Klüfte, aus denen das furchtbare Traumgeheul des Cerberus herauftönt, die lastende Nebelstille mißt und zur grausamen Zeit verwandelt." Nach dreijähriger Reise ist Nikander, der Goldschmied, an den Hof des Makedonenkönigs Philippos zurückgekehrt. Voller Spannung wartet der neugierige König, der sich gelangweilt beklagt, dass es in Makedonien und Griechenland „zwar Kämpfe, aber keine Abenteuer" gebe, seinen Bericht über die entbehrungsreiche Reise in das ferne Nordland der Skythen, auf der es an Abenteuern wahrlich nicht mangelte. Doch der Goldschmied bittet zunächst um einige Tage der Ruhe, bevor er sich überhaupt imstande sieht zu berichten. Es begann mit einer Überfahrt über das Meer, die der Besatzung und den Reisenden alles abverlangte. Drei Tage des Sturms, die Abwehr gefährlicher Vögel und dann der tödliche Kampf des Kapitäns mit einem grässlichen Seeungeheuer. Als sie danach an Land gehen, treffen sie zunächst auf keine Menschenseele. Aber dann tauchen die ersten Skythen am Horizont auf. Jetzt beginnt das wirkliche Abenteuer … Paul Gurk ist in „Skythenzug" ganz in seinem Element und entfaltet seine eigenartige, faszinierende Erzähl— und Fabulierkunst, bei der hinter dem geografischen, ethnologischen und historischen Bericht immer auch das Symbolisch-Abgründige lauert.