In seiner romanhaft-lebendig geschriebenen historischen Biografie berichtet Paul Gurk vom Leben und Streben des großen spätmittelalterlichen Theologen, Philosophen und Mystikers Meister Eckhart. Als begnadeter und bewegender Prediger wird er rasch berühmt, doch seine Lehren bringen ihm auch einen Prozess als Irrlehrer ein, der zuerst in Köln und später am damaligen Papstsitz Avignon geführt wird. Noch bevor das Urteil gefällt wird, stirbt der Meister. Wie im Nebenbei erhält der Leser bei der Lektüre eine vertiefte Einführung in Eckharts für seine Zeit so neues und bis heute wegweisendes spirituelles und tiefphilosophisches Denken. „Wer dachte mehr und tiefer als er? Wer war mehr Widerspruch als er? Wer war höhnischer als er? Überlegener als er? Einsamer als er? Von seinen Gläubigen unverstandener — als er?" Auf Vorschlag von keinem Geringeren als Thomas Mann erhielt das 1920 geschrieben Buch seinerzeit den Romanpreis der „Frankfurter Zeitung".