Irene lebt seit ihrer Scheidung mit ihren beiden Kindern in einer kleinen Stuttgarter Wohnung. Mit ihrem Spielzeuggeschäft versucht sie ihre Familie über Wasser zu halten.
Dann geschieht es: Irene wird von einem betrunkenen Autofahrer angefahren. Ein fremder Mann ist sofort zur Stelle, der sich als Dr. Klaus Meier vorstellt und ihr seine Hilfe anbietet. Er sorgt auch dafür, dass Luina und Lukas in Sophienlust untergebracht werden, solange Irene im Krankenhaus liegt. Warum aber fühlt sich Klaus eigentlich so stark verpflichtet?
Magda Enzinger eilte nervös in der Küche des Kinderheims Sophienlust vom Kühlschrank zum Küchenschrank und wieder zurück und überprüfte sämtliche Vorräte. Im Keller an den Gefriertruhen war sie auch schon dreimal gewesen, um sich zu vergewissern, dass sie für die nächsten Tage alles so gut als möglich vorbereitet hatte. Es klopfte an die Küchentür. »Ja?«, rief sie und hörte selbst, wie aufgeregt und hektisch sie klang. Else Rennert, die Heimleiterin von Sophienlust, die von den Kindern ›Tante Ma‹ genannt wurde, betrat den Raum. »Magda, meine Liebe, müssten Sie nicht längst zu Hause sein, um Ihren Koffer zu packen?«, fragte sie und lächelte ihr zu. Magda strich mit flachen Händen über ihre Küchenschürze. »Sie haben ja recht«, bestätigte sie. »Aber ich frage mich beständig, ob ich auch wirklich genug vorgekocht und eingekauft habe. Ich meine, ich bin ja immerhin fünf Tage nicht da. So lange war ich noch nie weg!« Else Rennert lachte leise. »Keine Sorge, Magda. Schwester Regine und ich schaffen es schon, für die kurze Zeit für unsere Schützlinge zu sorgen. Auch die größeren Kinder haben versprochen, mitzuhelfen, einige haben schließlich sogar vor gar nicht langer Zeit an einem Kochkurs teilgenommen. Und Heidi und Kim fassen natürlich auch mit an, soweit sie das schon können.« Magda seufzte schwer und setzte sich an den Küchentisch.