«In welcher Erscheinung die Obraszowa auch vor uns tritt, wir werden sofort zwei Gegensätze wahrnehmen, zwischen denen sich ihre Persönlichkeit bewegt. Da ist einmal ihr pulsierendes Temperament, ihr mit “brennender” Energetik aufgeladenes menschliches und künstlerisches Wesen – und zum anderen eine seltsame, besitzergreifende Magie, eine tief verborgene «Numinosität”, die sich schwer in Worte kleiden lässt.” Alexej Parin
Jelena Obraszowa (1939–2015) sang in den berühmtesten Theatern der Welt die wichtigsten Partien für Mezzosopran: Die Prinzessin Eboli und die Ulrica, Dalila und Carmen, Marina Mnischek und die Gräfin aus Pique Dame. Sie begeisterte Dirigenten wie Carlos Kleiber und Herbert von Karajan, Georges Prêtre und Daniel Barenboim, die Regisseure Franco Zeffirelli und Luca Ronconi. Das Kammerrepertoire der Sängerin umfasste mehr als dreihundert Werke vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik.
Dieser Band veröffenlticht Gespräche des Musikkritikers und Dramaturgen Alexej Parin mit Jelena Obraszowa, in denen die wichtigsten Ereignisse in ihrem persönlichen und beruflichen Leben und ihre individuelle künstlerische Herangehensweise an die Vokalmusik beleuchtet werden. In ausführlichen analytischen Beiträgen untersucht Parin die künstlerischen und technischen Besonderheiten der vokalen Interpretation Obraszowas.