Gottfried lebt in Paris im 4. Stock hinter dem kleinen Bahnhof von La Garenne Colombes. Er arbeitet als Lieferwagen-Fahrer. Als Jugendlicher ist er nach einer gewaltvollen Kindheit aus seiner Familie nach Paris geflohen. Seine Vergangenheit mit dem trunksüchtigen Vater spielt weiter eine Rolle, auch wenn er sie vergessen möchte. Er kann niemandem vertrauen. Das wurde ihm zum Verhängnis, als er vor Jahren Madeleine in Biarritz traf. Er liebte sie, aber seine Angst vor der Nähe siegte, und er verließ sie. Seitdem wartet er, dass sie sich meldet. Das einzige Wesen, dem er nahesteht, ist seine Hündin Rubi. An einem heißen Sommertag erhält er einen Brief aus der Normandie von dem Vater Madeleines. Sie ist plötzlich aufgebrochen, er hat seit Wochen nichts von ihr gehört. Er bittet Gottfried, ihm zu helfen. Der macht sich mit seinem Hund und den Musikkassetten, die ihn immer begleiten, auf den Weg zum Vater. Er erzählt ihm von Madeleine und gibt ihm einen Hinweis auf ihre Brieffreundin Victoria, die in England lebt. Gottfried reist der Sehnsucht nach seiner großen Liebe hinterher, nach England, dann nach Belgien… Andreas Bahlmann knüpft an seinen Roman “Amour bleu” an. Er versteht es, Gottfried in seiner hingebungsvollen Liebe, seinem Enthusiasmus und seiner Verzweiflung lebendig werden zu lassen und uns durch die unterschiedlichen Landschaften mit ihren historischen Hinterlassenschaften zu führen, immer begleitet von der zur jeweiligen Stimmung passenden Musik.