Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt “diese” Wirklichkeit.
«Papa, liebster Papa, was für eine wunderbare Überraschung! Da hast du mir aber eine Riesenfreude gemacht! Tausend, tausend Dank, Papachen!» Das junge Mädchen, das da wie ein Wirbelwind in den Speisesaal fegte und dem grauhaarigen, ernst und gesetzt wirkenden Hausherrn um den Hals fiel, achtete überhaupt nicht auf die teils amüsierten, teils etwas konsternierten Blicke der Tischgesellschaft, die sich zur abendlichen Tafel auf Schloß Arnstein versammelt hatte. Baron von Arnstein konnte sich der stürmischen Umarmung des anmutigen Persönchens kaum erwehren. Und je mehr er in gespieltem Unmut die Stirn runzelte, je nachdrücklicher er seine Brille mit dem feinen Goldrand zurechtrückte, desto verräterischer zuckte es um seine Mundwinkel, bis sein freudiges Lächeln nicht mehr zu übersehen war. «Aber Melanie, Schwesterherz, hast du unsere Gäste vergessen?» Die schlanke junge Dame zur Rechten des Barons lächelte zwar nachsichtig, doch ihre großen dunkelblauen Augen unter dem üppigen blonden Haarkranz hefteten sich tadelnd auf die jüngere Schwester. “Oh, Verzeihung!” antwortete das zierliche dunkelhaarige Mädchen mit einem Augenaufschlag, der Zerknirschung andeutete, gefolgt von einem feierlichen Hofknicks, der zwar ironisch gemeint war, aber alle Anwesenden amüsierte und bezauberte. «Unsere Gäste habe ich doch heute bereits bei ihrer Ankunft begrüßt. Tante Angie und Onkel Ernst sind sogar heute morgen schon mit mir ausgeritten. Und unsere liebe Mamsell und unser Verwalter sitzen ja täglich mit uns zu Tisch. Sie werden mir meine Unhöflichkeit sicher verzeihen!” Freundliche Gesichter, auf denen sich Zuneigung zu dem jungen Mädchen spiegelte, wandten sich ihr zu. «Nun mußt du uns aber auch von der Überraschung berichten, die dich so gefreut hat”, drängte der Onkel. «Wir sind schon sehr gespannt darauf! Natürlich nur, wenn deine große Schwester Stefanie und dein Vater nichts dagegen einzuwenden haben.” Beide nickten lächelnd, und Melanie ließ sich nicht lange bitten: «Als ich soeben auf mein Zimmer ging, um mich zum Abendessen umzukleiden, was sehe ich da wunderschön drapiert auf meinem Bett liegen?